„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, unkte Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Oder er wird Vorstand der Spvgg. Dass Visionen auf Faktenbasis großen Erfolg versprechen, wurde bei der diesjährigen Hauptversammlung der Spvgg Möckmühl deutlich: Ab 2020 rechnet man mit einer Entschuldung des Vereins und somit verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen.
Ehrungen
Anders als zuletzt üblich fand die diesjährige Versammlung erstmalig wieder im Sportheim statt. Der Vorstand hatte zum 15.5. in den renovierten Nebenraum eingeladen, der für die gut 50 Teilnehmer reichlich Platz bot.
Frank Herzberg, 1.Vorsitzender der Spvgg, begrüßte die versammelten Mitglieder und Gäste. Zunächst wurde der verstorbenen Mitglieder Anton Weinber, Herrmann Fleischmann und Josef Schissler gedacht. Sodann überreichte Clemens Schupp, 2.Vorsitzender der Spvgg, mit Finanzvorstand Peter Schulz zahlreiche Präsente und Ehrungen an altgediente und engagierte Vereinsmitglieder. Geehrt wurden im Einzelnen: Jonas Braun, Jennifer Hemmerich, Huber Sawatzki, Helmut Schütz, Heidi Stahl, Karl Volpp (Silberne Vereins-Ehrennadel für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft). Verliehen wurde die Goldene Vereins-Ehrennadel für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft an: Beate Andre-Dierolf, Silvia Bayer, Hermina Burges, Angelika Dier, Michael Dier, Bernhard Kohlhammer, Elfriede Mayer, Karl Müller, Barbara Schiedel, Frank Schupp, Siglinde Stoiber und Eberhard Thierl. Für 50 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurde die Ehrenmitgliedschaft an Peter Kasche verliehen. Zehn Jahre länger sind Gerhard Ohrnberger und Helmut Zeug Vereinsmitglieder. Einen Sonderapplaus erhielt Karl Reichert, der bereits seit 1948 zur Spvgg gehört.
Vom Württembergischen Fußball Verband gab es zudem die Jugendleiter Ehrennadel in Bronze für Alex Wansitler, Alex Fünfer, Markus Brehm, Marina Leist und Jörg Ohrnberger. Die Ehrennadel in Silber erhielt Bernhard Leist. Außerdem wurde der WFV Verbandsehrenbrief übergeben an Carsten Fritz und Monika Richter.
Spvgg leistet viel
Der Vorstand verlieh der Versammlung durch viele weitere positive Meldungen eine Atmosphäre, in der jeder einzelne sich freuen konnte, Teil der Spvgg zu sein: Die Übersicht über die zahlreichen gesellschaftlichen Beiträge des Vereins wie etwa verschiedenste Sportveranstaltungen für Jedermann, die Unterstützung des Stadtfestes oder den großen Erfolg des Oktoberfestes 2017 (am 20.10. dieses Jahres wird es eine Neuauflage geben!) zeigt dabei nur einen kleinen Teil. Insbesondere lag es dem Vorstand am Herzen, die immense Bedeutung des Ehrenamtes für den Verein und auch für die Stadt Möckmühl hervorzuheben: In 3.000 bis 4.000 Stunden würden rund 400 Kinder betreut und trainiert. Eigentlich unbezahlbar, diese Zeit.
Tatsächlich aber gibt es dies alles für einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von durchschnittlich 5 Euro, wie Peter Schulz vorrechnete. Aber wer ehrenamtliche seine Zeit für andere zur Verfügung stellt, macht das gerne. Deswegen stehen 40 Betreuer und Trainer in ihrer Freizeit auf den Sportanlagen und leiten ihre Schützlinge an. Einige stehen auch in ihrer Freizeit bereit und helfen bei anstehenden Renovierungen. Außerhalb sportlicher Aktivitäten forderte der Versammlungsleiter mehr Bereitschaft seitens der Vereinsmitglieder. Auf der Agenda der Spvgg steht unter anderem die Verstetigung der Instandhaltung des Sportheims. Gerade dies ist nur durch ehrenamtliche Arbeitsstunden machbar.
Vereinszukunft und Schuldenfreiheit
Viel Anerkennung erhielt der Vorstand für seine vorgestellte Vision des Vereins: 1.000 Mitglieder stark, noch familienfreundlicher, sportlich innovativ und qualitativ noch besser. Gar nicht visionär sind dabei zunächst die Fakten: Durch den Verkauf der Tennisanlage an die Stadt Möckmühl fließt ein hoher fünfstelliger Betrag in die Vereinskassen. Zwei der Tennisplätze hatte die Stadt bereits für den Bau des neuen Abenteuerspielplatzes genutzt. Die zwei übrigen Plätze sowie das Tennisheim können bis 2020 uneingeschränkt genutzt werden. Von dieser Grundlage ausgehend rechnet der Vorstand damit, Ende 2018 einen ausgeglichenen Saldo vorweisen zu können. Ende 2019 sollen alle Bankverbindlichkeiten getilgt sein. Dies würde einen finanziellen Spielraum von 25.000 € jährlich bedeuten.
Dieses großartige Bild würde ohne Visionen verblassen. Mit Vision aber wird daraus ein familienfreundlicher Verein mit echtem Familientarif, ein Verein mit neuem und noch breiterem Sportangebot (eine Abteilung Triathlon wird demnächst gegründet) und ein Verein, der noch besser qualifizierte Übungsleiter hat. Zu dieser Vision gehört außerdem die Sicherstellung der Sanierung der Sportanlagen (Komplettsanierung der Laufbahn, Sanierung Platz 1, Kunstrasenplatz auf Platz 2, Beleuchtungskonzept Platz 3, Sanierung Gummiplatz).
Ach ja, gewählt wurde auch noch. Wahlleiter Bruno Spohrer bestätigte die Wiederwahl aller Kandidaten für jeweils 2 Jahre ohne Gegenstimme: 1.Vorsitzender Frank Herzberg, 3.Vorsitzender Peter Schulz, 1.Kassenprüferin Ina Lammert, Schriftführer Jan Philipp Wisseler, Vereinsrat Gruppe 2: Eva Blechschmidt, Hans-Jörg Stammer und Ina Lammert. Visionen sind wichtig, Kontinuität auch.
Im Anschluss an die Versammlung ver- und umsorgten Manuela Grün und ihr Team die Vereinsmitglieder, die gerne noch für die ein oder andere Runde im Sportheim verweilten. (Text jpw, Fotos cn)
Auch zu diesem Thema: ein Artikel der Heilbronner Stimme in unserem Pressespiegel.